Hurra! Ich habe ein Gastbeitrag, quasi ein Feature! Davon
Träume ich schon seit meinem zweiten Deichkind Album.
Nach anfänglichem Kulturschock ob des vielen Verkehrs in
Ubut, der Hitze, den engen Straßen und dem Mangel an Bürgersteigen (versucht
Ihr mal einen Dreijährigen im Buggy durch eine Baustelle Bergab zu fahren)
haben wir uns super an das Inselleben gewöhnt. Alles ein wenig entspannter
sehen.
Sogar das Gejaule vom Mudschahedin gehört mittlerweile zu
unserem Alltag. Obwohl Bali zum größten Teil hinduistisch geprägt ist, schallt
der Ruf des Mudschahedin regelmäßig von den verschiedenen Moscheen zu uns.
Schade, dass die beiden Kollegen, die hier östlich und westlich unseres Hotels
Ihrer Kunst frönen, keinen Uhrenvergleich durchgeführt haben (bei Parker Lewis
wäre das nicht passiert) und wir so 10 mal am Tag in den Genuss des von
Halbtönen geprägten Singsangs kommen. Der Kollege östlich unseres Hotels ist
besonders engagiert, leider nur mit der Stimme von Krusty dem Clown gesegnet
und ich schwöre, wenn AC/DC oder Killswitch Engage mal nen neuen Sänger
brauchen, kommt der ohne zu üben unter die Top 3.
Wenn man als Erwachsener mal nicht der Taucher des Tages ist
und mit den Jungs auf Tour, gibt es natürlich mindestens genauso viele
Entdeckungen zu feiern, wie unter Wasser. Johan braucht tagsüber keine Windeln
mehr und feiert sich wie Bolle, wenn er mal wieder alleine auf dem Klo war –
das muss auch jeder wissen. Theo kann schon ohne Schwimmflügel, fast ohne
Absaufen schwimmen und ganz tief tauchen und auch sonst gibt es Dinge zu
diskutieren und philosophieren: ist Nemesis Prime von sich aus böse, oder nur
von böser Macht besessen? Was ist Soja? Warum ist Mama eigentlich immer Chef?
Und seit wir Jungs alle beim Friseur haben und jetzt
endgeile indonesische Frisies durch die Gegend tragen, ist die Welt eh gut. Der
Friseurladen hat 13 Mitarbeiter und 9 zusätzlich für das Spa – bietet aber
keine Frauenfrisuren an. Laut Chefin, weil Sie noch keine geeignete Frisörin
gefunden hat…die Männer hier müssen ja unglaublich viel zum Frisur, wenn man
damit 13 Mann beschäftigen kann.
Ein bisschen traurig ist die Müllsituation, wie so oft. Im
linken Teil unserer Bucht gibt es ein Öko Projekt zum Wideraufbau von Korallen,
dort kann man auf dem Riff Fische schnorcheln und unter Wasser gibt es einen
Park mit Statuen, die als Nährboden für Korallen dienen. In der rechten Seite
der gleichen Bucht ist ein kleiner Fischerhafen, in dem der Müll ans Ufer schwappt.
Mmmhhh.
Langweilig wird es irgendwie nie. Außerdem geht es ja in
zwei Tagen schon weiter, Richtung Amed, am halb-aktiven Agung vorbei (der ruhig
noch ein wenig schlafen kann) und dann rüber nach Gili Trawangan, eine winzige
Insel, auf der es keinen motorisierten Verkehr gibt. Natürlich mit dem Boot –
das Abenteuer ruft!
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A.