Als offizieller
Gastschreiber habe ich von der Chefin den Auftrag bekommen meine Taucherfahrungen
im Blog zu teilen. Also, here we go:
Da wir im Vorfeld
als gute Deutsche schon mal geguckt haben mit wem wir tauchen gehen wollen und
zufällig auf die Tauchschule Piranha Divers stießen, die natürlich von einem
Deutschen geführt wird (es sind irgendwie immer Deutsche oder Schweizer), haben
wir uns natürlich gedacht: das wird alles ganz stringent durchgezogen.
Aber weit
gefehlt. Ich sollte so gegen 8 da sein und tunlichst pünktlich, damit ich den
Bus nicht verpasse, aber ansonsten war alles sehr relaxt. Jan, der Tauchlehrer
und Tom, der (Schweizer – natürlich) Dive- Master, der uns begleitete, haben
sich die ganze Zeit super um einen gekümmert, aber auch einfach mal in Ruhe
gelassen und nicht ständig bemuttert. Es ging also um 8 los, um 8.30 waren wir
in der Marina, die von der Fischerboot-Mafia, aka Marina-Kartell so im Griff
ist, dass dort nur Fischerboote auslaufen dürfen. Alles andere kommt denen
nicht ins Wasser. Jan erklärt, dass man erst, wenn man über Jahre mit kleinen Geschenken
und regelmäßigem gemeinsamen Sake-trinken sich den Respekt verdient hat,
„vielleicht“ mal drüber reden kann, ein echtes Tauchboot durch ins Wasser zu
lassen. Da Jan leider eh keinen Sake trinkt, wird das wohl noch ein wenig
dauern. Wir rödeln also unseren Krams aufs Boot, ab um die Ecke gefahren und
aufgerüstet und gemeinsam ins Wasser. Es ging in den Horse Shoe. Eigentlich
wollten wir dort Haie gucken. Aber schon als wir im Wasser waren, war klar,
dass das nicht so einfach wird. Die Strömung war kräftig. Wirklich kräftig.
Also wird gleich zu Anfang schon hart gearbeitet. Und ich mit meinem, ersten
Tauchgang saufe den Sauerstoff weg, als wäre es Riesling.
Aber die Sicht –
genial- man kann locker 30-40 m weit sehen und alles ist klar. Schön erhaltene
Korallengärten und einiges an Fischen. Wir kämpfen uns zur nächsten Felsspalte
und luken kurz um die Ecke, aber die Strömung ist zu stark um zu den Hai-Spots
zu kommen. Also umgedreht und ab in eine Höhle. What? Wow, no way. Doch nicht
im ersten Tauchgang gleich in eine Höhle bei 18 m Tiefe. Also kurz Bescheid gegeben
„da schwimm ich rum, wer kommt mit“ und Olivia und ich tauchten um die Höhle
rum. Dann ging es ab auf 31 m Tiefe. Ich schaute mal auf meine Luft und…ups…bin
doch erst 15 m getaucht und schon von 200 auf 100 bar runter. Na das kann ja
was werden. Erstmal gab es gleich zwei See-Schlangen zu sehen. Die Tiefe hat
dann auch manchmal Vorteile, sowas sieht man nicht alle Tage. Dann durch einen
spektakulären Canyon durch und auf der anderen Seite – langsam – wieder hoch
(sonst schimpft der Tauchcomputer, wenn es zu schnell geht). Als sich dann
meine Luft so langsam 20 Bar näherte entschied Jan, dass ich dann doch bei ihm
aus der Flasche den 3 minütigen Safety Stopp mitsaufe. Also hängen wir
gemeinsam an seiner kleinen Pulle und saugen. Dann raus aus dem Wasser, sehr fröhlich,
dass das alles so gut lief und beim nächsten Gang kriegen wir das mit der Luft
auch wieder hin.
Nach kurzem Stopp
und 2 Tassen Tee ging es mit frische Luft und viel Lust zum „Little Dream Hole“
(Die Japaner sagen das immer mit einem „hihi“ und Augenzwinkern).
Ab ins Wasser und
gleich gefreut. Es ging in einen 3 Meter breiten Schacht nach unten, kopfüber
auf 18 Meter runter. Wow! Das war klasse. Unten ging es dann durch einen
kleinen Gang wieder raus und weiter. Klasse Sache! Im weiteren Verlauf ging es
durch schöne Schluchten und hoch, wo ich wie ein Pferd meinen Tauchlehrer
angucke, der wohl schon seit einiger Zeit versucht mir zuzuwinken. Was macht
der denn da mit den Händen…das ist doch das Zeichen für Schildkröte…ich sehe
hier keine Schildkröte. Was, ich soll…den Kopf drehen? Oh…30 cm vor meinem
Pferdegesicht sitzt eine 21m große Schildkröte mit zwei ebenso großen
Putzerfischen. Toll! Dass ich die nicht gesehen habe, ist mir jetzt noch
peinlich. Nachdem alle ausgiebigst die Schildkröte genervt hatten geht es
weiter an einer Schule Sepia und einer japanischen Tauchgruppe. Die Sepia waren
spektakulär schön, die Japaner einfach nur spektakulär. Wie die
Unterwasser-Version von Benny Hill.
Als ich wieder
auf dem Boot bin kann ich stolz behaupten, dass ich nach 50 Minuten tauchen
immer noch mit 70 bar wieder an Board gehe. Na gut, es waren ja auch nur 18 m.
Aber im Vergleich zu den 30 Minuten und den 20 Bar vom anderen Tauchgang eine
riesige Verbesserung.
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A.